Technische Daten
Entwicklung und Geschichte
Aufgaben
Versionen
Dreiseitenriss
Übersicht der Sea Lynx des MFG 3
Länge | 13,24 m |
Hauptrotor Ø | 12,80 m |
Höhe | 3,67 m |
Hauptrotor-Fläche | 129 m² |
Leergewicht | 3658 kg |
Maximales Gewicht | 5125 kg |
Triebwerke | 2x Rolls-Royce Gem 42-1 Turboshafts je 1120 PS |
Maximale Geschwindigkeit | 232 km/h |
Einsatzradius | 280 km |
Reichweite | |
ASW | 426 km |
SAR | 630 km |
Steigrate | 606 m/min |
Gipfelhöhe | 3655 m |
Bewaffnung | 2x Torpedos Mk 46 Mod 2 oder Eurotorp Mu 90 |
oder | 4x Sea Skua Raketen |
Der Westland Lynx
Helikopter wurde von der Firma Westland entwickelt und in Yeovil/England gebaut.
Am Anfang beschränkte sich Westland darauf Sikorsky Helikopter in Lizenz zu
bauen. Im Jahre 1964 wurde jedoch damit begonnen einige Militärhelikopter zu
entwickeln. Es nannte sich Westland WG.13. WG als Abkürzung für den Hersteller
und 13 weil es das 13. Modell war. Zwar hatte dieses Modell 13 noch viele
Anlehnungen an die Hubschrauber Scout und Wasp, allerdings gab es auch einige
Neuerungen. Das galt vor allem für den Hauptrotor. Dieser war zum einen biegsam
und nicht steif ausgelegt und zum anderen hatte jedes Rotorblatt einen
gleichmäßigen und einen gewölbten Bereich. Das erlaubte sehr hohe
Geschwindigkeiten an den Blattspitzen und erhöhten den Auftrieb bei gleichzeitig
verringertem Widerstand. Auch bei der Konstruktion der Rotorblätter gab es
Neuerungen. So bestanden sie aus einer Wabenstruktur und waren hauptsächlich aus
modernen Werkstoffen wie z.B. GFK gefertigt. Ursprünglich war dieser WG.13 als
Mehrzweckhelikopter für Militär- und Zivilgebrauch gedacht. Das militärische
Interesse führte jedoch zu der Entwicklung von Army und Navy Lynx.
Der Lynx hatte seinen Erstflug am 25. Mai 1972. Vier Jahre später stand der
erste Lynx im Dienst.
Die deutschen Sea Lynx Mk. 88A sind am ehesten vergleichbar mit den britischen Lynx HMA Mk.8. Allerdings haben sie einige Merkmale eines Super Lynx. Dazu gehören das Marconi Sea Spray 3000 Radar, ein Navigationssystem das GPS beinhaltet, das Multi-role turrent (MRT) FLIR und die BERP-Rotorblätter. BERP steht für British Experimental Rotor Program. Bei diesem von Westland und der RAF zusammen durchgeführten Projekts ging es darum neue Rotorblätter zu entwickeln. Als Ergebnis erhielt man Rotorblätter welche
mehr Auftrieb erzeugen
mit höherer Geschwindigkeit laufen
weniger Vibrationen erzeugen
größere Sicherheit bieten
die Gefahr des Strömungsabriss verringern
Ganz vereinfachend gesagt kann man die "komische" Form am Ende des Rotorblatts mit Winglets an Passagiermaschinen vergleichen. Sie sorgen dafür, das Wirbel die am Rand eines Rotorblattes oder einer Tragfläche entstehen, reduziert werden. Die Erzeugung bzw. die Auswirkungen solcher Wirbel verbraucht einen beachtlichen Teil der Energie die durch die Turbine erzeugt wird. Auch sorgen diese Wirbel beim Helikopter für Vibrationen, die bei hohen Geschwindigkeiten zu erheblichen Problemen führen kann. Nicht ohne Grund hält ein Lynx den Geschwindigkeitsweltrekord über einen Strecke von 15 bzw. 25 Kilometer. Er beträgt 400,87 kn/h. Und wurde am 11.08.86 aufgestellt.
Ein weiteres Merkmal ist das der Heckrotor im Uhrzeigersinn dreht. Dies erhöht die Effektivität. Außerdem wurde der Sea Lynx mit 4 Rotorblättern gebaut, um diese relativ kurz halten zu können. Ein Helikopter mit nur 2 Rotorblättern würde längere Blätter haben und wäre für den Betrieb auf einer Fregatte nicht gut geeignet. Der Rumpf des Lynx ist länger als der Hauptrotor. Der Sea Lynx Mk.88A kann bei Seiten- oder Rückenwind von bis zu 40 kts (70 km/h) auf Fregatten eingesetzt werden. Angetreten hat der Lynx seinen Dienst bei den Marinefliegern im Jahre 1981. Damals in der Version Mk.88. Im Jahre 1996 wurden von der Marine 7 Helikopter vom Typ Mk88A bestellt. Kurz darauf entschied man sich alle existierenden Helikopter ebenfalls auf diesen Stand aufzurüsten. Der erste Sea Lynx Mk88A der Marineflieger war der Helikopter mit der militärischen Kennung 83+20. Inzwischen gibt es in Nordholz nur noch Lynx vom Typ Mk88A.
Die Hauptaufgabe des Lynx ist die U-Boot Bekämpfung. Des Weiteren wird er im Rahmen von Auslandseinsätzen zum Schutz der so genannten Boarding-Teams eingesetzt. Zu diesem Zweck erhält der Helikopter dann eine FN Herstal M3M Maschinenkanone des Kalibers .50. In Nebenaufgaben wird der Hubschrauber zum Transport und für SAR-Einsätze verwendet. Dann aber meistens innerhalb eines Schiffverbandes.
In Nordholz gibt es nur die Version Mk88A. Die einzelnen
Helikopter unterscheiden sich, wenn überhaupt durch verschiedene Rüstzustände im
inneren des Helikopters.
Hier ein Foto eines Lynx mit eingebautem MG.
Allerdings gibt es Lynx Helikopter in vielen Versionen.
Beispielhaft hier ein paar Versionen und die Betreiber:
Version |
Land |
Mk.21 | Brasilien |
Mk.23 | Argentinien |
Mk.25 | Niederlande (UH-14A) |
Mk.27 | Niederlande (SH-14B) |
Mk.28 | Qatar |
Mk.80 | Dänemark |
Mk.81 | Niederlande (SH-14C) |
Mk.86 | Norwegen |
Mk.87 | Argentinien |
Mk.88 | Deutschland |
Mk.89 | Nigeria |
Mk.90 | Dänemark |
Mk.95 | Portugal |
Mk.99 | Süd Korea |
Übersicht der Sea Lynx des MFG 3
Wk.-Nr. |
Kennung |
Typ |
Bemerkungen |
220 | 83+01 | Sea Lynx Mk 88 | Kollision mit Hochspannungsleitung in Heide während eines SAR-Einsatzes; 2 Tote, 3 Leichtverletzte (03.12.1993) |
422 | 83+02 | Super Lynx Mk 88A | |
404 | 83+03 | Super Lynx Mk 88A | |
427 | 83+04 | Super Lynx Mk 88A | Sonderlackierung 90 Jahre Marineflieger |
419 | 83+05 | Super Lynx Mk 88A | |
414 | 83+06 | Super Lynx Mk 88A | |
421 | 83+07 | Super Lynx Mk 88A | |
261 | 83+08 | Sea Lynx Mk 88 | vor Italien westlich Sizilien unkontrolliert in das Mittelmeer gestürzt; franz. Austauschpilot kam um das Leben (31.10.1999) |
412 | 83+09 | Super Lynx Mk 88A | Sonderlackierung |
429 | 83+10 | Super Lynx Mk 88A | |
417 | 83+11 | Super Lynx Mk 88A | |
428 | 83+12 | Super Lynx Mk 88A | |
423 | 83+13 | Super Lynx Mk 88A | |
327 | 83+14 | Sea Lynx Mk 88 | Notwasserung westlich von Curacao, nachdem durch starke Vibrationen ein Rotorblatt teilweise verloren ging. Besatzung unverletzt (16.02.2000) |
430 | 83+15 | Super Lynx Mk 88A | |
342 | 83+16 | Sea Lynx Mk 88 | Vor Brasilien (Porto Alegre) Notwasserung, Hubschrauber sank beim Versuch ihn in seichtere Gewässer zu schleppen (30.01.1994) |
415 | 83+17 | Super Lynx Mk 88A | |
420 | 83+18 | Super Lynx Mk 88A | |
413 | 83+19 | Super Lynx Mk 88A | |
388 | 83+20 | Super Lynx Mk 88A | |
389 | 83+21 | Super Lynx Mk 88A | |
391 | 83+22 | Super Lynx Mk 88A | |
392 | 83+23 | Super Lynx Mk 88A | |
394 | 83+24 | Super Lynx Mk 88A | |
396 | 83+25 | Super Lynx Mk 88A | |
397 | 83+26 | Super Lynx Mk 88A | |